Zum Hauptinhalt springen

TIPPS ZUR KONZERTFOTOGRAFIE

Diese 10 Insider-Tipps zur Konzertfotografie bringen deine Aufnahmen auf ein neues Level, ermöglichen moderne Perspektiven und fangen die faszinierenden Momente von Live-Auftritten perfekt ein.

TIPPS ZUR KONZERTFOTOGRAFIE

Diese 10 Insider-Tipps zur Konzertfotografie bringen deine Aufnahmen auf ein neues Level, ermöglichen moderne Perspektiven und fangen die faszinierenden Momente von Live-Auftritten perfekt ein.

Konzertfotografie ist ein anspruchsvolles Genre

Meistens ist es dunkel, die Bewegungen sind unvorhersehbar und viele Leute drohen dich zu zerquetschen. Aber: Es macht einfach Spaß von einem genialen Konzert auch geniale Erinnerungsbilder zu haben. Und es macht stolz, diese mit der Welt zu teilen. Zudem sind alle Herausforderungen der Konzertfotografie von dir zu meistern. Wir geben dir 10 Tipps

Eins vorab, der Artikel samt Beispielbildern stammt von unserer Mitarbeiterin Janin. Als "Metalhead" zeigen alle Fotos dieses Musikgenre. Lass dich davon nicht abschrecken, die Tipps zur Konzertfotografie sind allgemein gültig und funktionieren auch bei Rock, Pop, Schlager, Volksmusik, Ska... 😉

Wie du deinen Konzertbesuch mit Kamera vorbereitest

1. Was ist erlaubt?

Erkundige dich vorher, ob du auf dem Konzert oder Festival überhaupt fotografieren darfst. Nichts ist ärgerlicher, als dass dir der Einlass mit deiner Kamera verwehrt wird. Frag beim Künstler bzw. Veranstalter nach. Es gibt Konzerte, die sind als „camera friendly“ deklariert. Da kannst du für den privaten Bereich so viele Bilder machen, wie du nur willst. Viele Künstler freuen sich sehr über das Teilen auf Social Media – vergiss die Verlinkungen nicht. Fotoprofis, bzw. wenn deine Ausrüstung das vermuten lässt, sollten sich im Vorfeld um eine Akkreditierung kümmern.

2. Deine Ausrüstung

Die beste Kamera ist die, die du dabei hast. Also gern auch dein Smartphone. Nimm die Ausrüstung mit, mit der du auch das Konzerterlebnis genießen kannst. Wenn du nur auf Motivjagd bist, geht der Spaß an dir vorbei. Du solltest die Belichtung an der Kamera regeln können, das kann dein Handy im Pro Modus und deine Spiegelreflex stellst du in den Manuellen Modus.

Deine Kameraeinstellungen

3. ISO

Lass den ISO gern automatisch, aber wenn du ein Limit setzen kannst, leg es auf 3200. Darüber hinaus wird das Bildrauschen echt kritisch. Grundsätzlich so niedrig, wie nur möglich, um keine Pixel im Bild zählen zu können.

4. Rohformat for the win

Fotografiere im RAW Format wenn möglich, da hast du in der Bildbearbeitung viel mehr Spielraum. Weißabgleich anpassen, nachträglicher Zuschnitt, Rauschreduzierung, selektive Farbanpassungen – hole aus deinen Bildern mit RAW das Beste heraus. Durch Speicherung der „rohen“ Sensordaten ist eine genauere Helligkeitsauflösung möglich. Sämtliche vom Bildsensor erfassten Details bleiben vollständig erhalten.

 

5. Viel Licht

Die Lichtstimmung während des Konzerts einzufangen, ist nicht ganz einfach. Meistens ist es relativ dunkel in einem Konzertsaal. Da empfiehlt es sich, so viel Licht wie möglich auf den Sensor zu bannen. Die Belichtungszeit solltest du so lang wie möglich wählen. Das ist bei Konzerten meistens eine Verschlusszeit zwischen 1/200 und 1/250 Sekunden. Wenn die Atmosphäre eher ruhig ist, bei einer Ballade, oder sich der Künstler nicht viel bewegt, kannst du auch länger belichten, aber bei 1/100 ist meistens das Ende der scharfen Abbildungen erreicht.

Dein Handy hat meist eine ganz brauchbare Automatik. Wenn Hintergrundscheinwerfer sehr hell sind, empfehle ich dir ein wenig unter zu belichten indem du die Belichtung leicht nach unten ziehst. Das geht meistens, indem du dein Motiv antippst und die kleine Sonne daneben nach unten ziehst. Im pro Modus hast du direkt den Punkt Belichtung: Zieh den leicht nach unten. Wenn du zusätzlich im RAW aufnimmst, hast du sehr viel Spielraum. Wenn du deine Spiegelreflex mit zum Konzert nimmst, schraub ein lichtstarkes Objektiv an. Blende 1.8 hat mich schon oft in zweifelhaften Lichtsituationen gerettet. 

Rotes Licht von vorn ist für Bilder meist tödlich: der berühmte Bühnensonnenbrand entstellt jeden Interpreten. Weißes Licht von vorn und bunt im Hintergrund sind deine absoluten Freunde auf Konzerten. Du kannst dich gerade auf kleinen Gigs auch mit dem Lichttechniker gut stellen. Dann bekommst du feine Bedingungen für erstklassige Bilder und vielleicht sogar schokolierte Früchte (Grüße an den Anker Leipzig).

Motivwahl bei der Konzertfotografie: So werden Bilder hörbar

6. Energie einfangen

Schweißperlen auf der Stirn, ein Drummer in Ekstase, fliegende Haare. Gerade bei sehr rhythmischen Songs ist es recht einfach, die Bewegung abzuzählen, um Bewegungen im Momentum einzufangen. Eine leichte Bewegungsunschärfe im Bild ist dabei gar nicht schlimm, denn dieser Wischeffekt bringt Dynamik ins Bild. Geh nah ran, um die Mimik des Sängers/in festzuhalten. Geh weit weg, um Band mit Publikum ins Bild zu setzen. Besonders schick wirkt es, wenn sich die Zuhörer als Scherenschnitt vor der hell erleuchteten Bühne abheben. Und falls es Pyro gibt, unbedingt einfangen. Feuer und Spezialeffekte geben deinen Bildern das gewisse Etwas.

7. Atmosphäre/Emotionen einfangen

Headbangen, Pommesgabel – alles Metal Elemente, die auf meinen Konzertfotos häufig zu sehen sind. Publikumsreaktionen, Lichtstimmung, Nebel, der sich kräuselt, das begeisterte Lachen eines Fans, leere und halb volle Festivalbecher, Handgelenke mit Stempel oder Eintrittsbändchen… die Liste der Motivideen ist laaaaaaang…. Fotografiere aber auch ganz gezielt die stilleren emotionalen Augenblicke eines Konzerts. Ein Paar, dass sich anschmiegt bei einer Ballade, das Verbeugen der Band nach einem gelungenen Auftritt. So erzählst du eine runde Geschichte mit deinen Bildern.

8. Pause machen zum Feiern

So faszinierend die Motivjagd auch ist, nimm dir Zeit zu genießen und leg die Kamera für ein zwei Songs ganz bewusst weg und tu das, warum du eigentlich da bist: Musik hören, die du liebst und tanzen, als würde keiner zusehen. Erlebe das Konzert mit allen Sinnen.

Und danach? Was geschieht mit deinen Konzertfotos

9. Bildbearbeitung

Wenn du heim kommst, geh erstmal schlafen. Am folgenden Tag ist Zeit für die Datensicherung. Ziehe deine Fotos auf deinen Rechner, oder sichere deine Handybilder zusätzlich in der Cloud. Schau dir die Bilder an. Alles, was dich nicht flashed, oder dir zu unscharf ist, kannst du löschen. Was dich auf Anhieb catched, markiere als Favoriten. Dann ist es Zeit für die Magie der Bildbearbeitung. Öffne deine Favoriten in deinem Bildbearbeitungsprogramm und passe ganz gezielt die Belichtung an. Ausgefressenen Lichter im Hintergrund kannst du im RAW Format oft retten. In zu dunklen Bereichen kannst du die Tiefen anheben. Mit Klarheit kannst du deine Bilder knackiger erscheinen lassen. Leichtes Nachschärfen hilft mit minimaler Verwacklung, und Rauschreduzierung beseitigt den Pixelsalat im Hintergrund. Dann noch etwas zuschneiden. Voila… ein grandioses Bild.

10. Share emotions

Wenn du deine Konzertfotos auf Instagram zeigst, verlinke die Künstler. Gerade kleinere Bands sind dankbar für Livematerial und Publicity.

Fotos: Hel's Throne | Neopera | Mollust 

Vielen Dank an das Winds and Woods meets Metal Festival in Leipzig, in dessen Rahmen die Bilder in diesem Tipp entstanden sind.

Viel Spaß wünscht dir
Janin vom ORWO-Team

Zusatztipp: Print emotions

Deine Bilder sind fantastisch? Na dann, drucke sie - natürlich bei ORWO

Empfohlene Produkte
Poster
Zum Produkt
Flaschenöffner
Zum Produkt
Fotomagnete
Zum Produkt